Erklärung Yin Yoga und Faszien Yoga
Was ist Yin Yoga?
Ausgleich und Ergänzung für aktives Yang Yoga, Freizeit- und Leistungssport, sowie für den Stress im Job und Alltag!
Yin Yoga hat seinen Ursprung in Amerika und wurde von dem Yoga-Lehrer Paul Grilley entwickelt. Es ist von der Grundlage der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) abgeleitet und basiert auf der chinesischen Philosophie des Yin und Yang. Diese besagt, dass der Mensch nur dann glücklich und entspannt ist, wenn beide Elemente im Gleichgewicht sind. Yin steht für die innere Kraft des Menschen, die geistige Entspannung. Yin Yoga ist ein idealer Ausgleich zu unserer Yang-orientierten Außenwelt, zu unserem Alltag aus Beruf, Familie, Anforderungen, Erledigungen, Sport, Internet und Fernsehen usw. Wir leben meist vollständig im außen, so dass eine kurze Auszeit in Stille einfach wunderbar ist! Bei Yin Yoga handelt es sich um ein sanftes Üben, das dabei hilft, loszulassen – wieder in Kontakt mit sich selbst zu kommen, sich zu spüren. Dabei ersetzt Yin Yoga auf keinen Fall andere Yogastile oder Sportarten sondern ist die optimale Ergänzung dazu! Für alle Anfänger, Neulinge, erfahrene Yogis, Sportler, Fabrikarbeiter, Büromenschen, und und und…. Also für alle!
Der Unterschied von Yin Yoga zu den anderen beliebten und im Westen populären Yogastilen liegt darin, dass diese oft sehr Yang-orientiert sind. Ihr Fokus liegt auf der Muskulatur und sie werden meist aktiv und kraftvoll ausgeführt. Yin Yoga steht nicht in Konkurrenz zu anderen Yogastilen, sondern im Gegenteil! Yin und Yang ergänzen sich, ja, sie bilden zusammen sogar eine Einheit. Wenn man seine Mitte finden möchte, benötigt man sowohl Yin als auch Yang. Bei YogaVital finden sowohl reine „Yin Yoga Kurse“, als auch „Yin & Yang Yoga Kurse“ statt. Bei den letzteren wird das passive Yin Yoga mit dem aktiven Yang Yoga (Hatha Yoga) verbunden, d.h. muskelaufbauende, stärkende Übungen werden in diesen Kursen mit langgehaltenen Dehnungen kombiniert. Beide Seiten im Einklang bedeutet Gleichgewicht und Harmonie.
Yin Yoga konzentriert sich auf das lange Halten der Positionen, so dass man besonders tief in eine Asana (Yogaposition) eintauchen kann und so zu den tiefer gelegene Muskeln, Bindegewebe und Faszien vordringen kann. Die Asanas werden bei Einsteiger drei Minuten und bei Fortgeschrittenen bis zu fünf Minuten ohne Muskelanspannung gehalten. Das vergleichsweise lange Verweilen in den Köperstellungen ist notwendig, da der Körper erst nach ein paar Minuten beginnt, sich zu öffnen. Dadurch erreicht der Yogi eine optimale Dehnung und Ausrichtung. Die Flexibilität erhöht sich und zum Teil können Anspannung gelockert und sogar gelöst werden. Das stellenweise „verklebte“ Fasziengewebe wird wieder elastischer und geschmeidiger. Beschwerden wie Nacken-, Rücken-, Schulter- und Wadenschmerzen können so gelindert werden oder verschwinden sogar ganz.
Mit Yin Yoga wird ausserdem der gesamte Chi-Fluss (Energiefluss) in unserem Körper harmonisiert. Während der gehaltenen Stellung staut und sammelt sich das Chi oder auch Prana genannt im Bindegewebe. Durch das Auflösen der zuvor gehaltenen Position fließt das nun aufgestaute Chi verstärkt durch die Meridiane (Energieleitbahnen) des Körpers. Dies sorgt dafür, dass die Meridiane energetisiert bzw. gereinigt und Energieblockaden gelöst werden. Vom Effekt her kann Yin Yoga mit einer Akupunkturbehandlung ohne Nadeln verglichen werden. Durch die unterschiedlichen Yoga-Positionen werden verschiedene Meridiane angesprochen. So ist es möglich, bei der Auswahl der Übungen den Fokus auf ein bestimmtes Organ zu legen. Oder aber man aktiviert den gesamten Energiefluss im Körper durch eine möglichst vielseitige Auswahl der Stellungen.
Ein weiteres Merkmal des Yin Yoga ist, dass der Rücken während der Übungen immer gerundet ist. Im Gegensatz zum dynamischen Yang Yoga, bei dem wir den Rücken bewusst gerade halten. Der runde Rücken trägt zur Dehnung bei. Eine typische Yin-Yoga-Stunde beinhaltet Vorbeugen, Hüftöffner, Rückbeugen und Drehungen. Die Yoga-Haltungen des Yin Yoga sind von den traditionellen Yoga-Übungen abgeleitet. Sie wurden zu Unterscheidungszwecken allerdings umbenannt und finden meist im Sitzen oder Liegen statt.
Yoga ist das Zur-Ruhe-Kommen und Stillwerden der Aktivitäten des Geistes. – Patanjali, Yoga Sutra 1.1
Faszien-Yoga stärkt nicht nur das Wohlbefinden, sondern auch unseren Körper. Für mehr Energie und Gelassenheit im Alltag.
Was ist Faszien Yoga?
Faszien Yoga ist bewegtes und abwechslungsreiches Yoga mit dem Fokus auf dem wohl interessantesten Gewebe in unserem Körper.
Faszien Yoga besteht aus mehreren Elementen, mit denen man das Fasziennetz auf allen Ebenen anspricht. Faszien lieben es, gedehnt und gestreckt zu werden, wie es beim Yoga der Fall ist. Und sie sind wahre Bewegungskünstler, die Bewegungsvielfalt benötigen. Neben dem Dehnen gehören hüpfende, federnde Bewegungen genauso dazu wie langsame und kleine Bewegungsimpulse. Beim Faszien Yoga wird Yin Yoga zusätzlich mit dem Abrollen der Faszien mit der Faszienrolle und -bällen kombiniert (myofasziale release technik). Hierbei massiert man mit der Rolle / den Bällen intensiv die Körperpartien, so dass das Fasziengewebe wieder geschmeidig wird und sich „Verklebungen“ lösen können. Des weiteren werden aus dem Hatha Yoga bekannte Asanas (Körperhaltungen) dynamisch ausgeführt und abgewandelt. Faszien Yoga ist z.B. ideal (aber nicht nur) für Sportler, die ihre Leistung und Regeneration verbessern möchten, aber auch für all die jenigen, die Muskel- und Faszienpflege betreiben, Verspannungen lösen und dabei auch geistig loslassen und entspannen wollen.
Die Faszie – das multidimensionale Gewebe des Lebens
Die Faszie (Bindegewebe) ist eine Struktur aus elastischen und festen Fasern, die den ganzen Körper als eine Einheit durchzieht, formt, verbindet und seine Lebendigkeit verleiht. Sie ist durchströmt von der Matrix – der Gewebeflüssigkeit. Sie beinhaltet eine Vielzahl an Bewegungs-, Thermo-, Chemo-, und Schmerzrezeptoren und braucht differenzierte Bewegungsimpulse. Sie bildet sich beständig auf, ab und um – vibriert von Leben.