Pranayama – Atemübungen im Yoga
Atmung – die Quelle des Lebens
Viele Menschen machen sich Gedanken über die Ernährung und auch darüber, was und wieviel man Trinken sollte. Über die Atmung jedoch machen sich die wenigsten einen Kopf. Wenn man bedenkt, wie lange wir ohne Nahrung und ohne Trinken überleben können, wie wenig Zeit uns jedoch nur ohne die Atmung bleibt. So sollte man meinen, Atmen spielt in unserem Leben eine wichtige Rolle. Leider jedoch ist dem nicht so. In der heutigen Zeit atmet der Grossteil der Menschen nicht richtig. Da Atmen unbewußt geschieht, atmen viele gerade deshalb zu schnell, zu flach und zu verkrampft. Meist wird nicht in den Bauch, sondern in den Brustkorb oder sogar nur flach in die Schlüsselbeine geatmet. Richtig atmen heißt, die Atemluft ohne Anstrengung ganz in Bauch und Becken hineinströmen zu lassen. So kann der Atem durch den ganzen Körper fließen und seelische, als auch körperliche Verspannungen können sich lösen. Stress wirkt sich immer auf die Atmung aus. Sie wird dadurch schnell, flach und kurz. Allerdings, umgekehrt hat die Atmung auch Einfluss auf den Stress. Durch eine anhaltend ruhige, tiefe und vollständige Atmung können sich Stresssymptome wieder abbauen, Geist und Körper beruhigen sich wieder. Durch den dadurch erlangten klaren Geist kann nun auch besser und kontrollierter mit dem vorrangegangenem Problem bzw. Stress-Auslöser umgegangen werden.
Yoga-Atmung – die Vorbereitung zu Yoga und Meditation
Der Begriff Pranayama setzt sich aus den beiden Wörtern „Prana“ (Lebensenergie) und „Yama“ (Kontrolle), also „Kontrolle der Lebensenergie“, zusammen und umfasst die verschiedene Atemübungen des Yogas.
Eines der Ziele des Pranayama ist es, das Prana im Körper zu wecken und zu stärken und damit dem Körper mehr Energie zur Verfügung zu stellen. Diese Energie muss dann im Körper ungehindert zirkulieren können. Dies geschieht aus Sicht der Yogis in den sogenannten Nadis, feinstofflichen Kanälen im Körper. Asanas dienen u.a. ebenfalls dazu, diese Kanäle zu reinigen.
Darüber hinaus führen einige Yoga-Atmungen dazu den Menschen zu mehr Harmonie und Frieden zu verhelfen. Die Konzentration auf den Atem bzw. die Ausführung der Pranayama-Übungen ist eine Vorstufe zur Meditation. Sie bereitet den Yogi auch auf die anstehende Yoga-Session vor, denn Yoga ist Synchronisation von Bewegung und Atmung.
Pranayama …
… erhöht die Lungenkapazität und führt dem Körper mehr Sauerstoff zu.
… verbessert die Selbstkontrolle des Geistes und des Körpers.
… baut Stress ab und beruhigt den Geist.
… stärkt das Immunsystem.
… fördert die Konzentration.
… führt zu Gelassenheit und innerer Ruhe.
… reduziert Giftstoffe in unserem Körper.
… ist die Vorstufe zur Meditation.
… sorgt für Wohlbefinden und Harmonie im Körper.
Der Atem ist das Bindeglied, das uns weg vom hektischen Alltag und den vorbestimmten Gedankenmustern hin zum wahren Selbst führt
Doug Keller
Atemübungen:
- Bauchatmung
- Vollständige Yoga-Atmung (3-stufige-Yoga-Atmung)
- Nadi Shodhana (Anuloma Viloma oder auch Wechselatmung genannt)
- Kapalabhati (eigentlich keine Pranayama sondern eine Reinigungsübung aus dem Yoga)
- Ujjayi-Atmung
- Bhastrika (Blasebalg-Atmung)
- Sitali (Kühlende Atmung)
- Sitkari
Meditation
Meditation ist ein Abenteuer — das größte, in das der menschliche Geist sich stürzen kann. Meditation heißt: einfach da sein, ohne irgend etwas zu tun — keine Handlung, keine Gedanken. Einfach sein. Und das ist reines Entzücken!
In der heute hektischen, schnellen und lauten Zeit ist es fast unmöglich geworden, gänzlich abzuschalten. Unsere Gedanken rasen meist den ganzen Tag durch unseren Kopf wie eine wildgewordene Affenbande. Durch Stress, Sorgen und ewig kreisende Gedanken verspannen wir uns, sind innerlich unfrei und schnell gereizt. In Zeiten des immer erreichbar seins und der Überforderung suchen immer mehr stressgeplagte Menschen einen sinnvollen und nachhaltigen Weg aus dem Hamsterrad. Hierbei hilft regelmässiges meditieren. Wenn wir unseren Geist durch Meditation trainieren und ihn in einen wachen, entspannten, gleichzeitig stabilen und unabgelenkten Zustand bringen, gelangen wir zu Klarheit, Ruhe, Harmonie und Wohlbefinden. Wir entdecken unsere Ganzheit, tiefe Zufriedenheit und Ausgeglichenheit entsteht und wir beginnen gut mit uns und anderen umzugehen. Schwierige Lebenssituationen und Probleme werden als Herausforderung gesehen und als Wachstum und Veränderung angenommen.
Ein Weg zur inneren Einkehr und Mitte. Durch Meditation gelangt der Mensch zu Achtsamkeit, Gelassenheit und Glück!
Das Wort Meditation ist vom Lateinischen „meditatio“ abgeleitet und bedeutet „zur Mitte ausrichten“. Durch Achtsamkeits- und Konzentrationsübungen und letztendlich durch die Meditation beruhigt sich der Geist, sammelt sich und wird klar. Man kann sich dazu den aufgewühlten Geist wie ein Glas mit trüben Wasser vorstellen. Wenn man es ruhig stehen lässt, sinkt der Schmutz langsam auf den Boden des Glases und das trübe Wasser wird klar.
Die durch die Meditation angestrebten Bewusstseinszustände werden oft mit Begriffen wie „Stille“, „Leere“, „Eins-Sein“, „im Hier und Jetzt sein“ oder „frei von Gedanken sein“ beschrieben.
Meditation hilft gegen Stress und sorgt für Ruhe und Gelassenheit. Meditation klingt für viele Menschen fremdartig und so, als wäre das nur etwas für „esoterische Spinner“. Wenn du so denkst, nimmst Du Dir selbst eine wundervolle Möglichkeit, Ruhe und Gelassenheit zu finden und mit Dir selbst in Kontakt zu kommen. Meditation ist ein hervorragendes Mittel gegen Stress und somit gegen sämtliche daraus resultierende Krankheiten. Wenn Du meditierst, ist es so, als ob Du Deine Batterien wieder auflädst und Kraft schöpfst aus einer Quelle, die tief in Dir selbst sitzt.
Praktisch gesehen ist Meditation eine Übung, bei der man sich in einer entspannten Körperhaltung auf eine einzige Sache oder Objekt intensiv konzentriert. Störungen von außen wie Geräusche und Gedanken, die einem dabei durch den Kopf gehen, werden zwar wahrgenommen, aber nicht weiter verfolgt. Wenn man sich dabei doch kurzzeitig ablenken lässt, sei es durch Gedanken die kommen oder Geräusche, kehrt man immer wieder zu dem zurück, auf das man sich gerade konzentriert. Dies kann ein Bild, eine brennende Kerze, eine kurze Meditationsformel, ein Mandra, der eigene Atem oder z.B bei einer Gehmeditation der sich bewegende Körper sein.
Bei meinen Kursen dient oft der eigene Atem als Meditationsobjekt. Dadurch kann der Kursteilnehmer die erlernte Meditation auch zuhause oder anderswo anwenden, denn den eigenen Atem hat man immer dabei. Bei dem Kurs „Meditation & Klangschalen“ wird die Atemmeditation mit dem Klang von Klangschalen unterstützt und bekleidet, was die Meditation erleichtert und den bewusstseinsfreien Zustand noch verstärken.
Ein weiterer Vorteil, den Atem als Meditationsobjekt zu verwenden, besteht meines Erachtens darin, dass der Atem in der Gegenwart stattfindet. Verbindet man sich nun während bzw. zu Beginn der Meditation mit dem eigenen Atem, kommt man dadurch ganz automatisch ins Jetzt. Unser Geist ist üblicherweise daran gewöhnt, den ganzen Tag unentwegt zwischen der Vergangenheit und der Zukunft hin und her zu springen. Wir sind ständig entweder am Planen oder denken und grübeln über Vergangenes nach und sind dadurch nur sehr selten mit dem Leben in der Gegenwart – im Augenblick. Konzentrieren wir uns jedoch auf den eigenen Atem, der da gerade ein- und ausströmt, liegt es in der Natur der Sache, dass wir dadurch ins Jetzt, in den Moment kommen. Und wie Buddha schon sagte: „Die Vergangenheit ist nicht mehr. Die Zukunft ist noch nicht gekommen. Das Leben ist im Hier und Jetzt!“