Die Totenstellung – Savasana
Diese Haltung sieht doch ziemlich einfach aus, oder? Ist sie aber nicht!
Savasana ist eine äußerst schwierige Yogaposition – auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussehen mag. Savasana bedeutet nicht einfach nur faul auf dem Rücken zu liegen (was auch manchmal angenehm sein kann ). Im Gegenteil, es ist eine Asana, die ganz bewusst ausgeführt wird, was vielen Menschen häufig recht schwerfallen kann. Diese Asana wird oft unterschätzt. Savasana bedeutet übersetzt „Totenhaltung“, denn in Savasana ist das Nichtstun das, was angestrebt wird. Nichtstun aber ist für den aktiven, modernen Menschen meist ziemlich schwer, denn Nichtstun heißt: nicht bewegen, nicht denken, nicht fühlen – nur atmen! Und bei völliger Entspannung wird dann der Atem sogar sehr flach und fast unhörbar.
In Savasana liegst du bewegungslos auf dem Rücken und entspannst (z.B. mithilfe von Anweisungen des Yogalehrers oder mit einer CD) den kompletten Körper und auch den Geist. Jede klassische Yogastunde endet (meist) in Savasana. In dieser Schlussentspannung verteilt sich die Energie (Prana), die durch die vorangegangene Yogapraxis aktiviert wurde, im Körper. Nach einer Yoga Session wird somit die Balance wieder hergestellt. Ohne diese Schlussübung ist die Stunde also nicht vollständig. Savasana ist pure Entspannung und gerade die ist für den modernen Menschen besonders wichtig – und für viele ein Grund, sich dem Yoga zuzuwenden. Während der Entspannung werden Stresshormone abgebaut, das Immunsystem gestärkt, Heilprozesse gefördert, geistige Stärke und Ruhe wiederhergestellt.
So führst du Savasana aus:
- leg dich in Rückenlage entspannt auf deiner Matte ab
- stelle deine Füße auf der Matte auf und versuche den unteren Rücken so lang wie möglich zu machen, indem du deinen Po etwas anhebst und dann wieder näher an deinen Füßen ablegst. So sorgst du dafür, dass der unter Rücken nicht gestaucht wird, sondern stattdessen lang und entspannt mit der maximal möglichen Fläche auf der Erde aufliegt
- lege nun die Beine lang ab, bringe die Füße hüftbreit auseinander und lasse sie durch die Entspannung natürlich nach außen gleiten. Die Leiste ist entspannt
- die Arme solltest du im 30-45° Winkel neben den Oberkörper legen. So entsteht etwas Freiraum unter den Achseln. Achte darauf, dass deine Schultern nicht hochgezogen sind. Die Handflächen zeigen nach oben, damit sich Brust und Schultern öffnen können
- bringe etwas mehr Länge in deine Wirbelsäule und in deinen Nacken, in dem du das Kinn ein wenig zur Brust bewegst
- atme nun noch ein mal tief ein. Mit der darauffolgenden Ausatmung lässt du deinen Körper in den Boden sinken, entspannst dich und schließt deine Augen
- höre nun auf deine Atmung zu führen oder zu verändern – lasse deine Atmung einfach geschehen. Erlaube deinem Körper so zu atmen, wie ER atmen möchte. Entspanne dich mit jeder Ausatmung mehr und mehr
- du kannst nun den Fokus z.B. auf deinen Atem richten, in dem du deinen Atem beobachtest und ihn mit deiner Aufmerksamkeit begleitest. Oder aber du richtest deine Aufmerksamkeit auf deinen Körper. Gehe im Geiste deinen Körper von unten nach oben durch – Deine Füße, Waden, Oberschenkel, Gesäß, Rücken, Schultern, Nacken, Arme, Hände, Kopf, Gesichtsmuskeln, Stirn, Augen, Wangen, Mund, Zunge und Kiefermuskeln werden bewusst wahrgenommen und entspannt
- bleibe in dieser Ruheposition, während sich dein Geist beruhigt
- Savasana solltest du für mindestens 5 Minuten halten, aber nicht länger als 20 Minuten
- um Savasana zu beenden, bewege zunächst deine Hände und deine Füße ein wenig. Nehme deine Arme nach hinten, strecke und räkel dich, komme zu dir und öffne langsam deine Augen. Nehme deine Umgebung war und lasse dir Zeit, um zu dir zu kommen. Wenn dir danach ist, lege dich noch für ein paar Atemzüge mit angezogenen Beinen auf deine Lieblingsseite. Komme danach langsam über die Seite nach oben zum Sitzen
Wirkung von Savasana:
- Stresshormone werden abgebaut und Glückshormone werden ausgeschüttet.
- löst Verspannungen im Körper und Geist
- beruhigt und vertieft den Atem
- hilft, den Blutdruck zu senken
- erhöht das Selbstbewusstsein
- gibt dem Körper Energie
- verstärkt die Konzentrationsfähigkeit
- lehrt uns, loszulassen und fallenzulassen
- gibt das Gefühl von tiefem Frieden und Seligkeit
- beruhigt den Kreislauf
- die Aura kann sich während der Tiefenentspannung ausdehnen
- stärkt innere Ruhe und Ausgeglichenheit
- hilft bei Kopfschmerzen, Schlafstörungen und Müdigkeit
- Prävention für stressbedingte Krankheiten
Tipps:
- es kann manchmal unangenehm sein, flach in Rückenlage auf der Matte aufzuliegen. Wenn es dir auch so geht, dann lege dir eine weiche, zusammengelegte Decke unter den Kopf
- liegt dein Steißbein hart auf oder ist diese Rückenlage für dich im Rücken unangenehm? Dann versuche es mit einem Kissen oder Yogapolster unter deinen Knien
Viel Spaß und tiefe Entspannung mit Savasana. Namaste!
